Dänemark als Weinland – nein, das ist kein Scherz
Wein in Dänemark? Also richtiger Wein – mit Reben, Weinbergen, Verkostungen? Das klingt fast wie ein Witz. Ist es aber nicht. In den letzten 20–30 Jahren hat sich Dänemark still und leise zu einem kleinen Weinland entwickelt
Ein mediterranes Klima gibt es hier zwar nicht – dafür aber leidenschaftliche Winzerinnen und Winzer, die fest daran geglaubt haben, dass es trotzdem möglich ist. Und sie haben recht behalten. Seitdem die EU im Jahr 2000 Dänemark offiziell als Weinbauland anerkannt hat, ist viel passiert. Heute gibt es rund 90 kommerzielle Weingüter im ganzen Land – von Lolland bis Nordjütland. Und viele Hobbywinzer kommen noch dazu.
Das dänische Klima setzt die Rahmenbedingungen: kurze, helle Sommer, ein oft nasser und windiger Herbst. Deshalb werden vor allem früh reifende Rebsorten angebaut – zum Beispiel Solaris, Johanniter und Muscaris. Daraus entstehen oft frische Weiß- und Schaumweine – leicht, säurebetont und ideal zu Fisch oder für einen langen dänischen Sommerabend.
Es gibt auch dänischen Rosé und Rotwein – aber das ist anspruchsvoller. Rotwein braucht viel Wärme und eine lange Wachstumsperiode. Das gelingt nur in sehr guten Jahren oder mit viel Einsatz. Dafür gibt es inzwischen einige Weingüter, die sich auf Schaum- und Dessertweine spezialisiert haben – oft mit erstaunlich gutem Niveau. In Dons bei Kolding wurde der dänische Sekt sogar mit der EU-Qualitätsbezeichnung BOB ausgezeichnet.
Viele Weingüter laden dich dazu ein, den Wein dort zu erleben, wo er wächst. Mit offenen Feldern, Hofläden und Weinverkostungen. Du kannst ein Glas Wein mit Blick auf die Rebstöcke genießen – vielleicht sogar im Gespräch mit dem Winzer oder der Winzerin selbst.
Finde deinen Weg zu den Weinbergen
Wenn du neugierig geworden bist, findest du bei der Foreningen Dansk Vin eine Übersicht über dänische Weingüter. Mit Öffnungszeiten, Infos zu Verkostungen und Planungsmöglichkeiten für deinen Besuch. Hier geht’s zur Karte:
Skål – und viel Vergnügen im Weinland Dänemark!